Das erste Konzept: Ähnlich und doch ganz anders

Die ILo-Geschichte: Teil 2

Die erste von 12 Versionen lag am Ende des Förderzeitraums und der Mitarbeit von Veronika Mayer vor: Unser – noch namenloses – Spiel war ein Brettspiel mit Würfel und Karten. Neben den Spielidentitäten gab es auch Ereignis- und Wissenskarten – und als Auswertung das Glücksbarometer. Klar war, dass es einen Weg geben würde, auf dem neben Wissens- und Ereigniskarten Fragefelder eingebaut sind, die entsprechend der Spielidentität beantwortet werden müssen.

Die Spielidentitäten bestanden zunächst aus fünf Identitätsdimensionen, die alle einzeln gezogen wurden: Geschlecht, sexuelle Orientierung, Schulbildung, Herkunft und Körper/Psyche. Unser erster Spielplan im Oktober 2015 hatte bereits alltägliche Ereignisse und Fragefelder. Doch bestand der Lebensweg hier aus einer starren Abfolge von Themen: Gestartet wurde auf einem mehrzügigen Ausbildungsweg nach der Schulzeit, sodass das Spiel mit der Wahl des Ausbildungsweges begann. Dieser wurde mit einer Berufsziehung beendet. Danach ging der Lebensweg weiter über Familie, Vereinbarkeit bis zum Alter – mit Weggabelungen, die wieder zusammenführten.

Die Rückmeldungen zum Spiel waren so positiv, dass klar war, es musste weitergehen – teils im Rahmen des Genderzentrums, im Endeffekt viel in meiner Freizeit. März 2016 lud ich mehrere Kolleg*innen zu einem Klausurtag ein mit dem Ziel, das Spiel zu testen und gemeinsam weiterzudenken. An einem Spieltisch entstand die Idee, die Themen zu trennen und ein modular aufgebautes Spielbrett zu konzipieren. Meine Reaktion: Nein, dann muss ich ja das ganze Spielkonzept und alle Lebenswege neu denken – eine richtige Einschätzung. Es schien mir zu aufwendig. Aber die Idee war so überzeugend, dass ich nicht umhin konnte, es doch zu realisieren. So ist der Grundstein für das aktuelle modulare Konzept von mehreren Lebensthemen entstanden, das das heutige Spiel prägt. Ich wusste damals noch nicht, dass es nicht das letzte Mal sein würde, dass ich die Lebenswege grundlegend überarbeiten würde.

Aber auch die Spielidentitäten haben sich vielfach geändert … Dennoch hat sich die Idee einer zusammengesetzten Spielidentität aus verschiedenen Einzelkarten lange gehalten. Die Rückmeldungen aus den Testspielen hatten jedoch gezeigt, dass es zu kompliziert war und – wenn das Spiel auch in der Schule zum Einsatz kommen sollte – es hier eine Vereinfachung brauchte. Diese verlief in verschiedenen Schritten bis ich den Entschluss fasste, dass die Grundversion nur fertig zusammengesetzt Spielidentitäten enthält – denn nicht nur für Jugendliche war der Einstieg zu komplex. Die modular zusammensetzbaren Spielidentitäten werden unsere erste Erweiterung.

jw

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