Game-based Learning mit dem Identitätenlotto

Veröffentlichung zu ILo im Erscheinen!

Wedl, Juliette/Mayer, Veronika/Becker, Janina, 2018: Identitätenlotto. Ein Spiel quer durchs Leben. Ein Lehr-Lern-Spiel zum Thema Gender, Vielfalt und soziale Ungleichheit. In: Kauffeld, Simone/Othmer, Julius (Hg.): Handbuch innovative Lehre. Springer (i.E.)

In dem Beitrag reflektieren wir das Spiel insbesondere vor dem Hintergrund verschiedener Formen des Lernens. Gerade für mitunter schwer begreifbare Aspekte von (Gender-)Wissen eignen sich Ansätze des spielenden Lernens (game based learning). Diese fördern unterschiedliche Lernprozesse.

Im konkreten Fall des Identitätenlottos sehen wir folgende Formen des Lernens integriert:

    • Aktives Lernen: Es beinhaltet das aktive Aneigung von Wissen, was sowohl in der Einfindung in die Spielidentität erfolgen kann, wenn diese mit Recherche verbunden ist, sowie durch die Wissenskarten. Auch im Nachgang des Spiels können durch die entsandene Aufmerksamkeit oder Neugierde weitere aktive Lernprozesse erfolgen.
    • Situiertes Lernen: Dieses erfolgt durch den Perspektivwechsel und das Erkunden des Spielverlaufs in einer anderen Identität. – Emotionales Lernen: Durch die Identifikation mit dem fiktiven Spielcharakter, die zeitweise ein eigenes Erleben in Gang setzen kann, werden Emotionen angeregt und eingebracht, die eigene Erfahrungen – wenn auch auf der Basis einer fiktiven Person – generieren.
    • Selbstgesteuertes Lernen: Angefangen bei der konkreten Ausgestaltung der Spielidentität bis hin zu den Antworten auf die Fragefelder zeigen sich in dem Spiel verschiedene Optionen der Selbstgestaltung des Spiels. Diese wirken sich auf den Spielverlauf aus – genauso wie die Ereignisse, die den Lebenslauf ebenfalls beeinflussen.
    • Konstruktives Lernen: Die in dem Spiel gesammelten Erkenntnisse werden immer auch individuell eingeordnet und Teil der eigenen Interpretation.
    • Soziales Lernen: Der Moment der Interaktion wird in dem Identitätenlotto besonders durch die Ereigniskarten gefördert. Aber auch durch das Aufzeigen alternativer Sichtweisen sowie Diskussionen findet ein gemeinsamer Lernprozess in der Gruppe statt.

Eingebettet sind diese Überlegungen in einer Ausführung zu den Gender Studies sowie weiterführenden Erläuterungen zum Spiel, insbesondere der Spielwelt und den Spielmechanismen sowie Reflexionen zur Anwendung des Spiels. Abschließend werden vor dem Fazit noch Anforderungen an eine pädagogische bzw. kritische Rahmung erörtert.

jw

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