Identitätenlotto: eine innovative Methode (nicht nur) für die Lehramtsausbildung!

Als Theorie-praxisreflektierendes Instrument zur differenzreflexiven Professionalisierung ermöglicht das Spiel neue Zugänge

von Florian Cristobal Klenk (Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik, Technische Universität Darmstadt, Oktober 2018)

Das Lernspiel Identitätenlotto wird seit 2015 bei uns im Arbeitsbereich Praxislabor zur Professionalisierung angehender Lehrer*innenbildung eingesetzt. Über die Jahre konnten hiermit in über 15 Lehrveranstaltungen zahlreiche Studierende des Lehramts an Gymnasien und des Lehramts an beruflichen Schulen für mehrdimensionale Formen der Diskriminierung, aber auch der Privilegierung auf spielerische Art und Weise sensibilisiert werden.

Vor dem Hintergrund rechtspopulistischer und antifeministischer Diskurse in Politik und Gesellschaft, die verschiedene Differenzkategorien (z.B. Klasse, Behinderung, Ethnie oder Geschlecht) gegeneinander auszuspielen suchen, erscheint es umso wichtiger, dass in der Lehre innovative Methoden zum Einsatz kommen, die Studierende bei der Entwicklung einer gender- und differenzreflexiven Haltung unterstützen. Identitätenlotto stellt für dieses Vorhaben ein geeignetes didaktisches Instrument dar.

Gleichwohl das Spiel auch in regulären Veranstaltungen à 90 Minuten eingesetzt werden kann haben sich für die praktische Durchführung insbesondere Blockseminare als geeigneter Rahmen erwiesen, um Studierenden genügend Zeit für die Übernahme der gelosten Identitäten zu bieten, und um nach einem Spieldurchgang in eine vertiefende Reflexion über soziale Ungleichheit und Intersektionalität treten zu können. Die Seminarevaluationen und Rückmeldungen in diesem Zusammenhang zeigten, dass das Spiel als ein Theorie-praxisreflektierendes Instrument wertgeschätzt wurde und den Studierenden neue Zugänge zur Thematik eröffnete.

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